Modulare Therapie bei Binge Eating

Wichtig in der modularen Binge Eating-Therapie ist der Aufbau von Verständnis für die Entstehung des eigenen Essverhaltens, welches durch inneren und äußeren Stress begründet sein kann. Therapeutisch gilt es, bedürfnis- und zielorientiertes Handeln zu generieren, welches unter anderem über Interferenz- und Reaktionsinhibition eine Veränderung der Ess-Impulse ermöglicht. Es werden Schwerpunkte in mehreren Funktions- und Lebensbereichen, wie persönliche Leistungsfähigkeit, Emotionsregulation, Störfaktoren, Belohnungsaufschub und Verhaltenskontrolle, sowie Rückfallprophylaxe bearbeitet. Als Grundlage berücksichtigt die Therapie die Wechselwirkung von biologischen (genetische Veranlagung), psychosozialen (Selbstwert, Ernährungsgewohnheit, Körperwahrnehmung, berufliche und familiäre Anforderungen) und soziokulturellen Aspekten (gesellschaftliches Schönheitsideal, social media). In der Therapie erarbeiten Therapeutin und Patient/in gemeinsam ein inneres Gegenbild und kognitive Pläne, um sowohl eine nahrungs- als auch emotionsbezogene Nahrungskontrolle entsprechend des individuellen Wertesystems zu erlangen. Neue kognitive Strukturen und funktionale Emotionsregulationsfertigkeiten können somit Klarheit, Resilienz und Selbstbewusstsein mit konsequenter Stabilisierung im Alltagsgeschehen bewirken.